Eine Wegschleife des Europäischen Kulturwanderweges führt über Schwalmstadt-Frankenhain, Hephata, Treysa und Rommershausen. Mit einer kurzen Verbindung aus dem Katzbachtal nach Frankenhain entsteht ein attraktiver Rundweg von ca. 12 km, der alle ausgewiesenen Ziele beinhaltet.
Beschreibung: Der beschilderten Wegschleife folgend kommt man von Rommershausen durch das Katzbachtal an die Kreuzung “Alte Poststraße” mit einer Spitzhütte als Rastmöglichkeit. Über die Brücke verlässt man die Wegschleife und biegt links ab. Vor Frankenhain folgt der Weg scharf rechts dem ehemaligen Wassergraben. Am zweiten Abzweig links geht es hinauf zum Hugenottenplatz in Frankenhain.
Der Hugenotten- und Geschichtsverein Frankenhain e.V. hat an den Gründerhäusern Informationstafeln mit geschichtlichen Angaben angebracht. Die Wegschleife ist hervorragend gekennzeichnet mit der Symbolik des Europäischen Kulturwanderweges "Hugenotten- und Waldenserpfad". Länge des Rundwegs: ca. 12km, An/Abstieg: ca. 200m
Kontakt:
Hugenotten- und Geschichtsverein Frankenhain e.V
Nach dem Dreißigjährigen Krieg lagen die beiden Teile Hessens größtenteils in „Schutt und Asche“. Landgraf Karl von Hessen-Kassel versuchte nun mit einer geschickten Ansiedlungspolitik die Bevölkerungsverluste auszugleichen. Er ließ französische Glaubensflüchtlinge, die Hugenotten, in der Schweiz anwerben. Sie waren nach der Aufhebung des Edikts von Nantes (22.10.1685) dorthin geflüchtet.
In Treysa wurde am 1. Juli 1699 eine „französische Kolonie“ gegründet. Die Familien stammten ursprünglich aus dem Departement Gard und dem Departement Ardèche in den Cevennen. In den ersten Jahren waren die Glaubensflüchtlinge von allen Abgaben und dem "Zunftzwang“ befreit, um die Gleichstellung mit der alteingesessenen Bürgerschaft zu fördern. Daraufhin kam es zu einer Vielzahl von Beschwerden auf beiden Seiten. Mit der Anordnung durch den Landgrafen Karl zur Gründung einer eigenen Siedlung „Auf dem Franken hain“, war im Jahre 1701 eine dauerhafte und tragfähige Lösung gefunden. Die Anfänge der Siedlung bestanden im Jahre 1723 aus sechs Einzel- und sechs Doppelhäusern mit 18 Besitzeinheiten (Portionsländereien), wobei die Häuser in Art eines einseitig bebauten Straßendorfes angeordnet waren. Zur landwirtschaftlichen Nutzung sind den „Kolonisten“ (ursprünglich 14 Familien) „Trieschländereien“ überlassen worden.
Von der Gründung bis zum Bau einer eigenen Kirche sollten 53 Jahre vergehen, in denen man den Gottesdienst in französischer Sprache in der Hospitalskapelle zu Treysa halten durfte.
Von 1746 bis 1754 erbauten die „französischen Siedler“ in Frankenhain eineFachwerkkirche mit einem in Hessen sehr seltenen „Zwiebelturm“. In Treysa scheiterten sesshaft gewordene Hugenotten mit dem Versuch, Häuser zu bauen. Lediglich Pfarrer Johann Valentin Speck konnte am Bettelshain auf einer „Brandstätte“ im Jahre 1723 ein Wohnhaus errichten, das bis heute bewohnt wird.
Die bedeutendste Neugründung für die hugenottischen Zuwanderer war die herrschaftliche „Wolltuchmanufaktur“ im ehemaligen Dominikanerkloster zu Treysa.
Bis zum Jahre 1714 hatte man den landgräflichen Auftrag, die hessischen Infanterie-Regimenter mit Tuchen und Futter für die Uniformherstellung zu beliefern. Nach dem Jahre 1737 wurde der Betrieb wegen mangelnder Nachfrage eingestellt.
Der aus einer hugenottischen Familie stammende Gemeindepfarrer der Stadt Treysa, Franz von Roques, gründete 1864 das Kurhessische Diakonissenhaus in einer außerhalb der Stadt gelegenen ehemaligen Papiermühle, dem späteren Haus Nazareth. Mit der Ausbildung von Diakonissen waren die Versorgung und Pflege Erkrankter und die Erziehung von Mädchen Arbeitsschwerpunkte. 1893 erhielt die Einrichtung den Namen „Hephata" („Öffne dich"/Markus 7,32-37).
Der Hausgeistliche Pfarrer Hermann Schuchard gründete 1901 das „Hessische Brüderhaus e.V.", um junge Männer zu Diakonen auszubilden und die diakonische Arbeit weiterzuführen.
Text:
Hugenotten- und Geschichtsverein Frankenhain e.V. und Stadtgeschichtlicher Arbeitskreis Schwalmstadt e.V.
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